Wie werden Wiederholungen im Notensystem notiert?

Wenn sich Teile eines Stückes wiederholen, ist es nötig, dies auch in den Noten darstellen zu können. Auf diese Weise bleibt das Stück übersichtlicher und es kann ganz nebenbei Papier gespart werden.

Die einfachste Variante ist es, die gewünschte Wiederholung mehrerer Takte zwischen ein linkes und ein rechtes Wiederholungszeichen zu setzen. Das linke besteht aus einem dicken Strich, einer dünnen Linie und einem Doppelpunkt, das rechte beginnt mit dem Doppelpunkt, dann kommen dünne Linie und dicker Strich. Wiederholt man einen Teil aus mehreren Takten, möchte aber die Wiederholung anders beenden, kann man dies mit einer Klammer 1 und Klammer 2 lösen. Natürlich ist es auch möglich, mithilfe des Wiederholungszeichens ein ganzes Stück zu wiederholen.

Soll hingegen nicht das ganze Stück von vorne bis zum Schluss wiederholt werden, sondern nur bis zu einer bestimmten Stelle, regelt dies die Aufforderung „da capo al fine“. Das bedeutet „von vorne bis zum Ende“, also dem Wort „fine“. Dieses beendet das Musikstück.

Um komplizierte Wiederholungen zu notieren, kann außerdem das Zeichen „dal segno“ (=vom Zeichen) zum Einsatz kommen. Dieses ermöglicht es, von einem dal-segno-Zeichen zum anderen zu springen oder mithilfe der „Coda“ (Kopf) an einer anderen Stelle wieder einzusetzen.

Welche Artikulation gibt es?

Wer sich gut artikulieren kann, der kann deutlich sprechen. Was in diesem Fall der Mensch kann, kann auch die Musik. So klingt ein Ton oder eine Tonreihe nicht immer gleich.
 
Im Normalfall steht auf dem Notenblatt nichts besonderes, dann werden die Noten „Non-Legato“ gespielt. Das bedeutet, ein einzelner Ton ist deutlich und klar zu spielen. Zwischen verschiedenen Tönen entsteht eine winzige Pause.
 
Eine typische andere Möglichkeit des Spielens ist zum einen das „Legato“. Hier werden die Töne ohne hörbare Pause aneinander „gebunden“, dies wird mit einer Art Bogen an den Noten aufgezeigt. Das Gegenteil hiervon wäre „Staccato“, kleine Punkte über oder unter den Noten, die dem Spieler zeigen, dass er die Töne „getrennt“ spielen soll. Zwischen Tönen soll also eine klare Pause erkennbar sein. Allerdings sind die Töne deshalb nicht zwangsläufig kurz. Kombiniert man Legato und Staccato erhält man „Portato“. Hier spielt man die Melodie „getragen“, indem die Töne nach wie vor voneinander getrennt klingen, allerdings weich und zart gespielt werden.
 
Neben den genannten Spielarten gibt es noch „Tenuto“, bei dem „gehalten“ gespielt wird, sowie diverse Mischformen, für die aber nicht unbedingt eigene Bezeichnungen und konkrete Spielanweisungen existieren.

Was sind Triolen, Triller und Fermaten?

Das Wort Triole kommt von der lateinischen Vorsilbe „tri-„, was so viel bedeutet wie „dreifach“. Durch frühere Kalendertürchen wisst ihr ja bereits, welche Notenwerte es gibt. Bei einer Triole wird ein bestimmter Notenwert (egal, ob ganze, halbe, Viertel- oder eine andere Note) in drei gleich lange Teile gegliedert. Der Musiker muss also für die Dauer des entsprechenden Notenwertes drei Töne spielen. Das erfordert natürlich etwas Gefühl, damit man weiß, wie lange die einzelnen Töne erklingen müssen.
 
Der Begriff Triller klingt nach Vogelgezwitscher. Und so ähnlich müsst ihr euch das auch in der Musik vorstellen. Steht ein Triller über einem Ton, dann bedeutet das, dass der betreffende Ton und der, der darüber liegt, immer wieder ganz schnell im Wechsel gespielt werden sollen. Und das hört sich dann an, als würde im Wald ein kleiner Vogel vor sich hin tirilieren.
 
Fermaten schließlich werden auch bezeichnet als „Haltezeichen“. Steht über einem Ton eine Fermate, dann wird dieser Ton lange ausgehalten, unabhängig vom Notenwert. Wie lang der Musiker den Ton aushält, kann er nach Gefühl selbst bestimmen oder es wird ihm , wenn er in einem Orchester spielt, durch den Dirigenten angezeigt.
 
Triolen, Triller und Fermaten sind Elemente der Artikulation. Näheres dazu werdet ihr morgen erfahren.

Welche Dynamikzeichen gibt es?

Um ein Musikstück interessanter zu gestalten, ändern Komponisten auf verschiedene Weise die Lautstärke im Lied. Hierbei sprechen wir in der Musik von der Dynamik. Die Dynamikzeichen werden unter der Notenzeile meist kursiv notiert und wie folgt unterschieden:
 
pianissimo possibile – so leise wie möglich
pianissimo – sehr leise
piano – leise
mezzopiano – mitelleise
mezzoforte – mittellaut
forte – laut
fortissimo – sehr laut
fortissimo possibile – so laut wie möglich.
 
Die Zeichen sind so lange einzuhalten, bis ein anderes Zeichen im Lied folgt.
Natürlich kann man die Lautstärke mit seinem Instrument auch allmählich ändern:
 
Crescendo – allmählich lauter werden
decrescendo / diminuendo – allmählich leiser / schwächer werden.
 
Die Zeichen können über wenige Töne, aber auch über mehrere Takte gezeichnet sein. Je länger der Crescendo bzw. Descrescendo-Abschnitt ist, desto langsamer muss die Lautstärke verändert werden. Manchmal steht auch die Start- und Ziellautstärke am Beginn und Ende des Zeichens. Außerdem kann man mit Akzenten einzelne Töne besonders hervorheben.
 
Der einfache Akzent > sieht aus wie eine kleine Decrescendo-Gabel und wird i.d.R. auch so gespielt, d.h. starkes Hervorheben zu Beginn, und dann ausklingen lassen. Es ist ein eher leichter Akzent, scharf anzuspielen mit abschwellender Betonung. Manche spielen ihn deshalb einfach wie eine betonte Staccato-Note und bezeichnen ihn als kurzen Akzent.
 
Die zweite Variante für einen Akzent ist ein Dach über dem Kopf, dieser Akzent ist stärker (also lauter als >) und wird über die ganze Länge der Note betont (deswegen auch langer Akzent genannt).

Welche verschiedenen Tempi gibt es?

Die angegebene Notenlänge durch die Art der Note ist nur relativ zu den anderen Notenwerten zu sehen. Die tatsächliche Spieldauer einer Note ergibt sich erst durch die Kombination von Notenwert und des zu spielenden Tempos.

Früher gab es einfache italienische Bezeichnungen über den Noten (z.B. presto = schnell; moderato = gemäßigt; adagio = gemächlich) oder das ganze Musikstück wurde so benannt (z.B. Largo, Allegro usw.)

Durch die Erfindung des Metronoms von Johann Nepomuk Mälzel zu Beginn des 19. Jahrhunderts kann das Tempo eines Musikstückes und somit die Zahl der Grundschläge pro Minute genau angegeben werden. Ein Tempo 120 bedeutet also 120 Grundschläge pro Minute. Der Grundschlag ist meistens eine Viertelnote, kann aber auch eine Halbe- oder Achtelnote sein.

Was ist Rhythmus?

Im Allgemeinen bezeichnet der Rhythmus eine gleichmäßig gegliederte Abfolge von Bewegung. Dies zeigt sich schon an dem Wort Herzrhythmus, also der Bewegung unseres lebenswichtigen Muskels.

In der Musik benennt der auf die griechische Sprache zurückgehende Begriff Rhythmus etwas genauer die zeitliche Gestaltung und Ordnung eines Stückes. Neben der Melodie, also der Art und Abfolge von bestimmten Tönen, gibt der Rhythmus einem Musikstück so eine wichtige Struktur. Durch eine bestimmte, regelmäßige Abfolge von Tönen und Pausen unterschiedlicher Dauer entstehen Muster. Diese Muster wiederholen sich in der abendländischen Musik zumeist im Takt oder in der Folge mehrerer Takte. Man bezeichnet dies auch als Schwerpunktrhythmik. Der Rhythmus kann sich dabei am Grundschlag des Taktes (erster Ton) orientieren, oder bewusst gegen diesen steuern.

Die typische und wiederkehrende Gestaltung des Rhythmus findet sich im Sprachgebrauch, indem wir zum Beispiel von einem Marsch-Rhythmus, einem Walzer-Rhythmus oder einem Tango-Rhythmus sprechen.

Wie unterscheiden sich die Notensysteme verschiedener Länder?

Zahlreiche Länder nutzen eigene Bezeichnungen für die unterschiedlichen Noten. Dabei gibt es folgende 3 Arten:

Die Zuordnung von Buchstaben:
Wir nutzen die Buchstaben C, D, E, F, G, A und H. Im englischsprachigen Raum gibt es jedoch einen kleinen Unterschied. So wird der Ton, H stattdessen B genannt. Steht vor diesem Ton noch das Vorzeichen b heißt er dann Bb und entspricht damit dem Ton, den wir als B kennen. Denn im englischsprachigem Raum wird bei allen Noten mit einem Vorzeichen auch an den Notennamen das Vorzeichen angehängt.

Die Zuordnung von Silben:
Statt die Noten nach Buchstaben zu benennen werden in einigen Gebieten, wie zum Beispiel im französischen und italienischen Sprachraum, die Noten mit Silben bezeichnet. So heißen sie dort Do, Re, Mi, Fa, Sol, La, Si.

Die Zuordnung von Ziffern:
Außerdem gibt es verschiedene Ziffernnotationen. So werden z.B. in der chinesischen jianpu Notation den Stammtönen die Ziffern 1 – 7 zugeordnet.

Was sind Akkorde und welche gibt es?

Einem Akkordeon sind Akkorde nicht unbekannt. Da die Bässe auf unseren Instrumenten nach Akkorden angeordnet sind, entschied sich ein österreichischer Instrumentenbauer im Jahr 1829 für den Begriff Akkordeon.

Doch was ist ein Akkord? Kurz gesagt handelt es sich hier um den Zusammenklang von mindestens drei verschiedenen Tönen. Klingen also drei unterschiedliche Töne zur gleichen Zeit (Dreiklang), handelt es sich um einen Akkord. Aber natürlich gibt es auch Vierklänge, Fünfklänge und so weiter.

Im klassischen Sinne wurden Akkorde aus Terzen aufgebaut. Eine Terz ist der Sprung zur übernächsten Hauptnote. Wählt man nun einen Halbton (schwarze Taste) über oder unter dem Hauptton können große und übermäßige sowie kleine und verminderte Akkorde entstehen, die jeweils eine andere Harmonie erzeugen. Auch ein Dur- (eher fröhlich) und Moll-Dreiklang (traurig)können so entstehen. In der Praxis ist aber letztendlich jede Kombination von mehr als drei Tönen ein Akkord. Wer also einmal fleißig alle Tasten auf dem Akkordeon drückt und dabei den Balg zieht, kann vielleicht nicht behaupten einen schönen, konsonanten (Wohlklang) Dur-Dreiklang erzeugt zu haben aber zumindest einen dissonanten (Missklang) Akkord.

Was ist der Quintenzirkel?

Heute wenden wir uns dem Begriff „Quintenzirkel“ zu. Klingt zuerst einmal nach einem schwierigen Thema, bei genauer Betrachtung ist es das aber gar nicht.

Im Prinzip ist der Quintenzirkel eine Übersicht über die Tonarten und welche Vorzeichen sie besitzen. Mit „Zirkel“ ist ein Kreis gemeint, denn im Quintenzirkel sind die Tonarten kreisförmig angeordnet. Die „Quinte“ ist ein Intervall (darüber haben wir gestern berichtet) und besteht aus sieben Halbtonschritten.

Ausgangspunkt ist die Tonart C-Dur, die keine Vorzeichen hat. Sie steht ganz oben in der Mitte. Rechts von ihr sind die Kreuz-Tonarten angeordnet, links die B-Tonarten. Je weiter sich die Tonart im Quintenzirkel von C-Dur entfernt, desto mehr Vorzeichen kommen zum Einsatz.
Innerhalb des Zirkels könnt ihr weitere Tonarten erkennen, diese sind hingegen mit Kleinbuchstaben gekennzeichnet. Das sind die zu den Dur-Tonarten äquivalenten Moll-Tonarten.

Aber warum denn jetzt „Quintenzirkel“? Ganz einfach: die Grundtöne der einzelnen, im Quintenzirkel nebeneinander stehenden Tonarten sind immer sieben Halbtonschritte (also eine Quinte) voneinander entfernt.

Was sind Intervalle?

Als Intervall bezeichnet man in der Musik den Tonhöhenabstand zwischen zwei gleichzeitig oder nacheinander erklingenden Tönen. Die Intervalle werden nach lateinischen Zahlen bezeichnet:

Prime = 1,
Sekunde = 2,
Terz = 3,
Quarte = 4,
Quinte = 5,
Sexte = 6,
Septime = 7,
Oktave = 8

Es existieren verschiedene Arten von Intervallen. Die reinen Intervalle sind: Prime, Quarte, Quinte, Oktave. Alle anderen gibt es als große und kleine Intervalle. Der Unterschied beträgt jeweils einen Halbton. Der Halbtonschritt ist der kleinste Tonabstand zwischen zwei Tönen. Bsp:Auf der Tastatur ist das der Abstand von einer Taste zur direkt daneben liegenden Taste.

Intervalle, die ruhig und entspannt klingen, werden konsonant genannt (Prime, Oktave, Terz, Quinte, Quarte und Sexte). Intervalle, die aneinander „reiben“, nennt man dissonant (Sekunde und Septime).