Klassik

Wir alle kennen den Begriff der „Klassischen Musik“. Doch wenn jemand sagt, er möge klassische Musik – was genau meint er damit eigentlich?

Klassische Musik kann sehr weit gefasst werden. Meist gebraucht man diese Bezeichnung für die europäische Musiktradition der Kunstmusik, also die Musikepochen von der Renaissance bis zur Romantik.
Während im Mittelalter noch vor allem einstimmiger Gesang dominierte, erlebte in der Renaissance die Mehrstimmigkeit ihre Blütezeit, vor allem aber die Polyphonie, bei der mehrere Stimmen gleichwertig zusammen klingen. Die Einteilung der Stimmen in Sopran, Alt, Tenor und Bass ist in dieser Epoche abgeschlossen. Man redete gar von „Vokalpolyphonie in ihrer höchsten Vollendung“. Auch entstand in Deutschland in dieser Zeit der protestantische Choral.

Im Barock, der im 17. Jahrhundert im Anschluss an die Renaissance folgte, kehrte man sich weitestgehend wieder von der Polyphonie ab. Die Musik galt in dieser Zeit als Dienerin des Textes eines Musikstückes. Sie sollte untermalen, was der Text aussagte und eher Gefühle und Stimmungen widerspiegeln. Deshalb waren komplizierte Strukturen nicht mehr wichtig. Man entdeckte die Einfachheit der Musik wieder.
Schließlich entstand in Italien die Oper, die Vertonung der dramatischen Dichtung. Im Mittleren Barock war sie die meistaufgeführteste Musikgattung und sie sollte es auch viele Epochen lang bleiben. Gegen Ende des Barocks kam es zu einer neuen Blütezeit der Polyphonie. Außerdem werden Werke umfangreicher und vor allem Konzerte nehmen langsam die Form an, wie wir sie heute kennen.

Es folgte die Epoche der Klassik. Sie steht für einfache, natürliche Formen. Die sogenannte Absolute Musik dominierte in dieser Zeit: Eine Musik ohne außermusikalische Bezüge wie Text oder Handlung, die ganz ihrem eigenen Ideal als Kunst verpflichtet ist. In der Hochklassik wurde neben Kirche und Adel auch das Bürgertum Träger von Musik und die Kammermusik entstand. Ein wichtiger Teil der Klassik ist die sogenannte Wiener Klassik. Diese erfolgte vom Ende des 18. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts und umfasst das Schaffen und Wirken der drei großen Komponisten Haydn, Mozart und Beethoven.
Die wichtigsten Eigenschaften der romantischen Musik, die sich anschließend entwickelte, waren die Betonung des gefühlvollen Ausdrucks, die Auflösung der klassischen Formen, die Erweiterung und schließlich Überschreitung der traditionellen Harmonik sowie die Verbindung der Musik mit außermusikalischen, häufig literarischen Ideen. Hatte in der Klassik noch die absolute Musik dominiert, so waren es jetzt Programm- und Charakterstücke (also Musik, die bestimmte Stimmungen oder Handlungen widerspiegeln sollte). Die Orchester werden immer größer, die Musikstücke immer länger. Außerdem begann die Trennung von Ernster Musik und Unterhaltungsmusik.

Ein so breites Genre ergibt natürlich wahnsinnig viele, tolle Stücke. Deshalb spielen wir unheimlich gerne und oft klassische Musik. Da wären etwa die „Schicksalssinfonie“ von Ludwig von Beethoven, „Der ungarische Tanz“ von Johannes Brahms oder auch „Die leichte Kavallerie“ von Franz von Suppé. Auch Händel haben wir im Programm: „Die Feuerwerksmusik“ oder „Die Wassermusik“ stehen oft am Anfang unserer Konzerte. Natürlich darf bei einem Orchester aus Leipzig und Umgebung auch Bach nicht fehlen: So verbinden wir in dem Stück „Bach goes Pop“ klassische mit modernen Klängen. Und nach langer Zeit wieder in unserem Repertoire: Das Stück „Die Moldau“ aus dem Zyklus „Mein Vaterland“ von Bedrich Smetana.

Auszug aus unserem Repertoire:

Johann Sebastian BachAve Maria, Bach goes Pop, Menuett
Felix Mendelssohn BartholdyHochzeitsmarsch
Ludwig van BeethovenHymn of Joy, Ode an die Freude, Romance
George Bizet – Carmen in Pop
Johannes Brahms – Sinfonie in c-Moll, Ungarischen Tanz Nr. 5
Aram Chatschaturjan – Säbeltanz
Frédéric François Chopin – In mir klingt ein Lied
Richard Eilenberg – Petersburger Schlittenfahrt
Georg Friedrich Händel – Feuerwerksmusik, Wassermusik
Franz Joseph Haydn – Andante (aus der Sinfonie mit dem Paukenschlag)
Wolfgang Amadeus Mozart – Arie des Papageno, Elvira Madigan, Türkischer Marsch
Modest Petrowitsch Mussorgski – Promenade und Das Alte Schloss (aus Bilder einer Ausstellung)
Jacques OffenbachBarcarole, Can-Can
Carl Orff – Carmina Burana
Maurice Ravel – Boléro
Anton Grigorjewitsch Rubinstein – Melodie in F
Franz Schubert – Ave Maria, Barocker Marsch, Die Forelle, Sanctus (aus der Deutschen Messe)
Bedrich Smetana – Die Moldau
Johann Strauss (Vater) – Radetzky-Marsch
Johann Strauss (Sohn) – An der schönen blauen Donau, Annen-Polka, Geschichten aus dem Wienerwald, Kaiserwalzer, Tritsch-Tratsch-Polka, Wiener Blut
Josef Strauss – Feuerfestpolka
Richard Georg Strauss – Also sprach Zarathustra
Pjotr Iljitsch Tschaikowski – Schwanensee
Giuseppe Fortunino Francesco Verdi – Viva-Verdi-Medley
Antonio Vivaldi – Frühling, Winter

….und viele mehr!